Tipps gegen Prüfungsangst

Auf vielen Websites findet man gute Tipps wie: Verändern Sie negative Denkmuster. Gute Idee - wenn das allerdings so einfach wäre, wärst Du vermutlich nicht auf dieser Seite. Das Auflösen festgefahrerener Strukturen benötigt einen Blick von außen.

Was Du selber tun kannst, findest Du hier!

    1. Entspannungstechniken

    Wenn die Prüfungsangst so richtig loslegt, kommt es zu körperlichen Symptomen, die alleine durch Befürchtungen ausgelöst werden. Folglich ist es logisch, die hohen Wellen zu glätten, indem man den Körper wieder in einen vernünftigen Zustand bringt. Körper und Geist gehören zusammen und beeinflussen sich gegenseitig.

    Abhilfe schafft die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, ein Verfahren, bei dem nach und nach alle Muskeln bewußt entspannt werden, und das selber erlernbar ist. Angebote gibt es an fast jeder Volkshochschule und an vielen Unis.

    Eine weitere Möglichkeit ist Selbsthypnose . Selbsthypnose ist lernbar. In Kürze gibt es hier eine Anleitung Wer direkt loslegen möchte, kann sich hiergratis eine .mp3 runterladen.

    2. Neue Verhaltensweisen

    Prof Dr. Kevin Watson von der Reading University fand im Jahr 2000 in einer Studie an 100 Schülern zwischen 18 und 19 Jahren heraus, dass das Sehen von Talkshows direkt vor der Prüfungssituation die Leistungsfähigkeit signifikant steigert. Die Probanden erreichten bis zu sechs IQ Punkte mehr als vorher. Getestet wurde übrigens auch Meditation und Kreuzworträtsel lösen. Zusammen mit untersuchten Lebensmitteln kam heraus, dass von Orangensaft abzuraten sei, wohl aber gesalzene Erdnüsse sich positiv auf die Leistungen auswirken.

    Abzuraten ist auf jeden Fall davon, direkt vor der Prüfung noch zu lernen.

    (Quelle: Psychotherapie.de)

    3. Schaffung einer guten Lernstruktur

    Wer nur zu Hause sitzt und auf die Prüfung wie auf seine Hinrichtung wartet, braucht natürlich ein Vielfaches länger. Deswegen - so einfach es klingt - hilft es viel, sich selbst einen geregelten Tagesablauf zu schaffen.

    1. Schritt:Einen vernünftigen Arbeitsplatz schaffen, an dem man nicht gestört wird und der übersichtlich und aufgeräumt ist. Möglichst alle Handys, I-Pods, Mp3 - player, Spielekonsolen etc. in einen anderen Raum verbannen, um in der Zeit, die für die Vorbereitung notwendig ist ungestört zu sein.

    2. Schritt:Übersicht schaffen: Wieviel Stoff habe ich, wieviel Zeit steht mir zur Verfügung? Mit diesem Wissen können angemessene Portionen geschaffen werden. Aus der Allgemeinen Psychologie wissen wir, dass sich Menschen je nach Situation und Fähigkeiten 5 +/- 2 neue Informationen im Kurzzeitgedächtnis merken können. Alles, was darüber hinaus in den Kopf gepaukt wird, fällt auch gleich wieder hinaus. Also besser viele kleine Portionen als einen Riesenteller. Statt dessen viel Wiederholung.

    3. Schritt:Eine klare Zeiteinteilung: Von X bis Y Uhr wird gelernt. Dann eine Stunde Pause (man könnte zum Beispiel Talkshows gucken ; ) ). Danach noch einmal eine Lerneinheit und dann Freizeit - und zwar so richtig. Die klare Trennung von Arbeit und Freizeit, hilft dabei, sich nicht ausschließlich mit der Angst vor der Angst zu beschäftigen.

    4. Die 72 Stunden Regel - die optimale Form der Wiederholung

    Um überhaupt etwas erinnern zu können, muss unser Gehirn verschiedene Stadien des Speicherns vollziehen. An erster Stelle ist das Ultrakurzzeitgedächtnis, das über eine Spanne von wenigen Millisekunden verfügt. Von dort gelangen die Informationen ins Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis und anschließend ins Langzeitgedächtnis.   

    Was passiert allerdings genau, wenn wir etwas Neues lernen?
    Wir durchlaufen dabei 5 Stufen: 

    1. Aufnehmen
    2. Einprägen
    3. Üben
    4. Speichern
    5. Abrufen

    Forschungen haben ergeben, dass Lerninhalte, die binnen 72 Stunden regelmäßig wiederholt werden, am besten im Langzeitgedächtnis gespeichert werden und dann zu über 75 Prozent wiedergegeben werden können.
    Systematisches Vorgehen zum optimalen Erinnern:

    1. sofort das Wesentliche wiederholen
    2. 10 Minuten später - 5 Minuten Wiederholung
    3. 24 Stunden nach dem Lernen: 2-5 Minuten Wiederholung
    4. 1 Woche nach dem Lernen - 3 Minuten Wiederholung

    5. Metaphern

    Schwierigen Sachverhalte, können gut über Bilder erinnert werden. Anfangs erfordert es etwas Übung, sich solche Bilder auszudenken. Je häufiger man es allerdings tut, umso einfacher wird es:

    "Metaphern sind wie kleine Taschenkalender, die man immer schnell griffbereit hat, um nachzusehen und sich zu erinnern. "

    "Eine gute Prüfungsvorbereitung ist wie Öl für einen Motor, der dann leichter läuft"

    "Giddens Strukturationstheorie ist wie ein Behältnis mit verschiedenen Fächern, in das man andere Theorien einfüllen kann, um zu sehen wieviel Anteil in jedes Fach fließt"

    "Der Unterschied zwischen einer z - und einer t- Verteilung ist wie ein Pudding, den man auf einen Teller stülpt. Hat der Teller einen Rand, über den der Pudding nicht hinüber kann, bleibt die Kurve recht hoch, und man kann klar sehen, wo sie links und rechts zu ende ist. Stellt man den Pudding auf den Tisch, wird er sehr flach und breit, und sieht aus wie die t- Verteilung, die zu beiden seiten nicht begrenzt ist."

    Laßt euer Fantasie freien lauf!!!

    Wenn Du den Eindruck hast, dass die Prüfungsangst dadurch nicht ausreichend reduziert werden kann, kannst Du Dich hier über Therapien informieren.

    Was hilft gegen Prüfungsangst?

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